Besseres Ergebnis für das KSA, mehr Druck auf das Personal

Von: Silvia Dell'Aquila

Wie das Kantonsspital Aarau gestern mitteilte, wird die Rechnung 2015 voraussichtlich einen Überschuss verzeichnen. Für das Personal ist die Nachricht wenig erfreulich: die Personalkosten sinken, der Druck steigt.

Das KSA hat dieses Ergebnis nicht zuletzt seinen Mitarbeitenden zu verdanken, die in einem schwierigen Umfeld jeden Tag, unter einer höheren Belastung, Bestleistungen erbringen – trotz Stellenabbau und ohne Lohnanpassungen. Denn die Verbesserung sei laut KSA auf die Zunahme der Patientenzahlen, den gestiegenen Schweregrad der Behandlungen und besonders auf einer Senkung der Personalkosten zurückzuführen. Diese Situation setzt das Personal weiterhin unter steigendem Druck und fordert noch grössere Einsatzflexibilität mit einer höheren Stressbelastung als Konsequenz. Die Mehrfachrolle des Kantons und die falschen Entscheide betreffend Fallpauschalen haben das KSA ins finanzielle Debakel geführt. Dazu kommt, dass das KSA mit immer sinkenden Fallpauschalen auch den Bau und Unterhalt der Häuser und Anlagen zahlen muss. Für ein Spital wie das KSA, mit seiner auf viele Häuser verteilten Infrastruktur, bedeutet dies gigantische Kosten. Im Gegensatz dazu haben andere Kantone ihren Spitälern eine sanierte Infrastruktur übergeben. Der Kanton Aargau leistet auch praktisch keine Abgeltungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen (Ausbildung von medizinischem Personal, Rettungsdienst, Gesundheitsberatung usw.). Der VPOD hat den Kanton schon mehrfach zu einer Kehrtwende aufgefordert: denn Gesundheit hat ihren Preis und gehört zu den Staatsaufgaben. Stattdessen steht der Gesundheitsbereich im Aargau unter dem Spardiktat des Kantons, der so die Spitalversorgung akut gefährdet. Es wird sich zeigen, wie lange noch das Personal als Opfer dieser Gesundheitspolitik hinhält.