Internationaler Frauentag: Renten rauf – nicht das Rentenalter!

Von: Silvia Dell'Aquila

8. März 2016: Zum Internationalen Tag der Frau verteilen Gewerkschaftsfrauen in der ganze Schweiz unter dem Motto „Renten rauf – nicht das Rentenalter“ Informationen zum Thema AHV - natürlich auch im Aargau.

Das Reformpaket „Altersvorsorge 2020“ sieht vor, das Frauenrentenalter von 64 auf 65 zu erhöhen. Das hat nichts mit Gleichstellung zu tun, sondern ist ein Sparprogramm auf dem Rücken der Frauen. Deshalb wehren sich die Gewerkschaftsfrauen gegen eine Erhöhung des Frauenrentenalters.
Die AHV-Renten reichen nicht zum Leben. Das ist hart, denn für 38% der Rentnerinnen ist die AHV (einschliesslich Ergänzungsleistungen) die einzige Einkommensquelle im Alter.

Mit der Reform „Altersvorsorge 2020“ soll das Frauenrentenalter auf 65 Jahre erhöht werden. Damit soll auf dem Rücken der Frauen Geld gespart werden. Durch die kürzere Rentenlaufzeit und die längere Beitragspflicht würde der Bund 1.3 Milliarden Franken einsparen. Davon betroffen wären Frauen mit Jahrgang 1956 und jünger. Solange Frauen immer noch mehr unbezahlte Arbeit machen und weniger verdienen als Männer, solange jüngere Frauen keine Betreuungsplätze und ältere Frauen keine Stellen mehr finden, solange ist eine Heraufsetzung des Frauenrentenalters nicht akzeptabel, denn sie führt mehr Frauen in die Armut. Daher muss die AHV erhöht werden, nicht das Rentenalter!

Gleichstellung Ja – aber keine Verschlechterung für die Frauen!
Wenn die Gleichstellung vorankommen soll, dann müssen die Hindernisse für Frauen beseitigt werden: Zu teure Kinderbetreuung, fehlende Infrastrukturen für Pflegebedürftige, fehlender Elternurlaub, Eintrittsschwelle bei der Pensionskasse, diskriminierende Löhne, Geringschätzung von Betreuungsberufen – hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Gleichstellung durch Verbesserungen zu fördern. Ein höheres Rentenalter für Frauen gehört nicht dazu – im Gegenteil: es baut neue Hindernisse auf.

Daher: Renten rauf – nicht das Rentenalter!