Trotz Vorgaben im Gesamtarbeitsvertrag hinsichtlich des Teuerungsausgleichs (massgebende Teuerung im August 1.6%), bieten KSB und PDAG lediglich einen generellen Ausgleich von 0.5% an. Dieses magere Angebot liegt deutlich unter den Erwartungen. Nach Jahren ungenügender Lohnentwicklungen in den drei Aargauer Spitäler war ein weiteres Weichen der Arbeitnehmendenverbänden nicht möglich, auch weil in den letzten Jahren immer wieder die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrags diesbezüglich nicht umgesetzt wurden. Besonders stossend dabei ist, dass das Kantonsspital Aarau kein konkretes Angebot zur Lohnrunde abgegeben hat.
«Dies hat die Lohnverhandlungen erheblich erschwert und steht im Widerspruch zu den Prinzipien des Gesamtarbeitsvertrages», erläutert Ignatius Ounde, Co-Präsident SBK Sektion Aargau-Solothurn. So können keine Lohnverhandlungen geführt werden!
Das Marktumfeld der Aargauer Spitäler erfordert eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, darunter eine faire Lohnentwicklung und die Einhaltung des GAV. Ein weiterer Reallohnverlust für die Angestellten ist für die Arbeitnehmendenverbände, die das Spitalpersonal vertreten, nicht hinnehmbar. Die Lohnverhandlungen mit den Aargauer Kantonsspitäler sind deshalb gescheitert.
Appell an den Kanton Aargau als Eigentümer
In diesem Zusammenhang muss der Kanton Aargau als Eigentümer in die Pflicht genommen werden. «Ein öffentliches Gut wie die Gesundheitsversorgung verdient qualifizierte und engagierte Fachkräfte, die angemessen entlohnt und nicht Jahr für Jahr in ihrer Kaufkraft geschwächt werden», appelliert Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter VPOD Aargau/Solothurn.
Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind entscheidend, um die Spitäler als attraktive Arbeitgebende konkurrenzfähig zu halten. Dabei gilt es, die ungenügende Finanzierung durch den Kanton zu korrigieren. Die Angestellten dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden!
Entschlossenheit trotz Widrigkeiten
Trotz der Enttäuschung über die gescheiterten Lohnverhandlungen zeigen sich die Arbeitnehmendenverbände fest entschlossen. «Wir sind weiterhin bereit, künftig konstruktive Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu führen, um eine faire, GAV-konforme und angemessene Lohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden zu erreichen», erklärt Eric Vultier, Geschäftsführer VSAO Aargau.