Zahlreiche Studien, darunter eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der Universität Graz, belegen die immense Bedeutung dieses Unterrichts für die kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder. Trotz dieser eindeutigen Beweise plant die PH FHNW, den Instrumentalunterricht ab dem Herbstsemester 2025 drastisch zu reduzieren – von 1'021% auf 615 Stellenprozente. An die Stelle des von den Studierenden sehr geschätzten Einzelunterrichts soll ein sogenannter Tandemunterricht treten, dessen Wirksamkeit nie wissenschaftlich überprüft wurde. Diese Massnahme zielt allein darauf ab, Kosten pro Studierenden zu senken und gefährdet somit die Bildungsqualität und die Arbeitsbedingungen der Dozierenden.
Die Sparmassnahmen führen ebenfalls zu einer deutlichen Mehrbelastung für die Dozierenden, was einen Rückschritt in der Gewährleistung angemessener Arbeitsbedingungen darstellt. Um den Besitzstand zu wahren, werden die Dozierenden gezwungen sein, sich für zusätzliche Aufgaben in anderen Tätigkeitsfeldern zu qualifizieren, für die sie nicht ausgebildet sind. Diese Mehrbelastung beeinträchtigt die Qualität der Lehre erheblich.
Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter der Gewerkschaft VPOD Aargau/Solothurn, kritisiert: «Die Arbeitsbedingungen der Dozierenden sind entscheidend für die Qualität der Bildung. Sparmassnahmen, die zu erheblichen Mehrbelastungen führen, sind nicht hinnehmbar. Eine gute Ausbildung erfordert angemessene Ressourcen. Die Kürzungen gefährden nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die Bildungsqualität gemäss Lehrplan 21. Das sind wir unseren zukünftigen Generationen schuldig!»
Das Ziel der Petition ist, diese drastischen Massnahmen rückgängig zu machen. Seit ihrem Start Anfang Juli hat sie bereits die Unterstützung von über 900 Personen erhalten. Die Gewerkschaft fordert die Verantwortlichen der PH FHNW und die politischen Entscheidungsträger:innen nachdrücklich auf, die geplanten Kürzungen im Fachbereich Musik sofort zurückzunehmen und die finanziellen Mittel wieder vollständig bereitzustellen.