Die Spitalleitungen sollten die Ersten sein, die sich für ihre Angestellten einsetzen – für jene, die unter enormem Druck arbeiten, dabei ständig über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen und das Spital am Laufen halten. Stattdessen liegt der Fokus der Spitalleitungen darin, ihre Bilanzen zu schonen und auf die im GAV vorgesehenen Lohnerhöhungen für die Mitarbeitenden zu verzichten. Der wirkliche Wille, in faire Arbeitsbedingungen zu investieren? Fehlanzeige. Eine misslungene Entscheidung, die auf Kosten der Mitarbeitenden geht.
Kanton Aargau: Wann wird die soziale Verantwortung wahrgenommen?
Auch der Kanton Aargau als Eigentümer seiner kantonalen Spitäler steht in der Pflicht, seiner Verantwortung gegenüber den Beschäftigten gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass finanzielle Entlastungen und Ressourcen für die Angestellten geschaffen werden. Diejenigen, die das System täglich tragen, sollen endlich profitieren können. Dabei braucht es kantonale Massnahmen.
Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter des VPOD Aargau/Solothurn, fordert endlich Taten: „Die Spitalleitungen und der Kanton dürfen die Mitarbeitenden nicht weiter im Stich lassen. Wer in dieser verantwortungsvollen Position steht und sich weiterhin weigert, eine angemessene Lohnentwicklung zu ermöglichen, stellt sich gegen die eigenen Beschäftigten. Der Kanton hat es in der Hand, hier ein klares Zeichen zu setzen.“
Der Gesamtarbeitsvertrag ist kein Empfehlungsschreiben
Die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) sind klar: Jährliche Lohnanpassungen sind Pflicht (Art. 6.2 und 6.4 GAV). Diese Vereinbarung stellt sicher, dass die Pflege des Lohnsystems durchgeführt wird. Wenn die Spitalleitungen diese Vereinbarung mit Füssen treten, stellt sich die Frage, ob sie sich überhaupt an den GAV gebunden fühlen. Der Vertrag ist kein Empfehlungsschreiben für den Verhandlungstisch, sondern eine Grundlage fairer Arbeitsbedingungen.
Die Arbeitnehmendenverbände bleiben standhaft
Die Führung der Spitäler und die kantonale Regierung müssen zeigen, dass sie hinter ihren Mitarbeitenden stehen, statt auf Kosten der Beschäftigten die Bilanz zu schönen. Unser Einsatz für eine faire Lohnentwicklung wird unvermindert weitergehen – die Spitalleitungen und der Kanton Aargau sind nun gefordert, Verantwortung zu übernehmen und die Interessen der Beschäftigten ernst zu nehmen.