Durch den Entscheid des Regierungsrats wird die Kaufkraft der betroffenen Beschäftigten empfindlich geschwächt. Obwohl die mittlere Jahresteuerung für die Lohnverhandlungen 2025 bei etwa 1,5 Prozent liegt, bleiben die Löhne unverändert. Die steigenden Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten schmälern somit das Einkommen, ohne dass der Lohn angepasst wird. Der Verzicht auf den Teuerungsausgleich bedeutet für die kantonalen Angestellten eine reale Lohnkürzung – jeden Monat bleibt weniger Geld im Portemonnaie. Für eine Angestellte im mittleren Lohnbereich summiert sich der Verlust auf mehrere hundert Franken jährlich. Gelder, die nun auch in der lokalen Wirtschaft in Solothurn fehlen werden.
Regierungsrat spart kurzfristig, riskiert aber langfristigen Schaden
Der Entscheid mag aus Sicht des Regierungsrats als Sparmassnahme erscheinen, doch die Rechnung geht für den Kanton Solothurn langfristig nicht auf. Die Kaufkraft der Beschäftigten ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen, von Detailhandelsgeschäften bis hin zu Dienstleistungsbetrieben, profitieren von der Kaufkraft der kantonalen Angestellten. Ein Kaufkraftverlust führt dazu, dass weniger vor Ort konsumiert wird – eine Entwicklung, die vor allem kleine Betriebe und die Gastronomie empfindlich treffen wird. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage bedeutet dies für viele Solothurner Unternehmen eine zusätzliche Belastung. Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter VPOD Aargau/Solothurn, äussert sich klar: „Der Verzicht auf den Teuerungsausgleich ist ein schwerer Schlag für die Beschäftigten und für die Solothurner Wirtschaft. Eine starke Kaufkraft des Personals stärkt unsere lokale Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze im Kanton. Der Regierungsrat spart kurzfristig auf dem Buckel des Personals, riskiert jedoch, die wirtschaftliche Stabilität der Region nachhaltig zu gefährden.“
Langfristige Konsequenzen für den Kanton als Arbeitgeber
Die Entscheidung, die Löhne der Mitarbeitenden nicht an die Teuerung anzupassen, wird zudem erhebliche Auswirkungen auf die Attraktivität des Kantons als Arbeitgeber haben. Schon heute leidet der öffentliche Dienst in Solothurn wie in der gesamten Schweiz unter einem Fachkräftemangel, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheitswesen. Ohne die Gewährleistung eines stabilen und fairen Einkommens wird es zunehmend schwierig, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Die aktuelle Massnahme, die sich gegen die Interessen der Beschäftigten richtet, führt zu Unzufriedenheit und beeinträchtigt das Vertrauen in den Arbeitgeber Kanton Solothurn. Die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen, von denen die Bevölkerung abhängt, könnte darunter leiden.
Teuerungsausgleich für die Beschäftigten des Kantons Solothurn
Der Kanton Solothurn muss seiner Verantwortung als verlässlicher Arbeitgeber nachkommen und darf nicht auf Kosten der Angestellten sparen. Die Einsparungen, die durch den Teuerungsverzicht erzielt werden sollen, stehen in keinem Verhältnis zu den sozialen und wirtschaftlichen Schäden, die dieser Entscheid verursacht. Ein verantwortungsbewusster Kanton muss die langfristigen Auswirkungen auf seine Beschäftigten und die regionale Wirtschaft ernst nehmen. Die Gewerkschaft ruft alle Mitarbeitenden dazu auf, geschlossen für eine gerechte Lohnpolitik einzutreten und sich gemeinsam für ihre Rechte starkzumachen.