Hintergrund: Wer steht dahinter?
Die Gruppe besteht aus Kindergartenlehrpersonen im Kanton Aargau, die für eine gerechte Anerkennung ihrer Arbeit kämpfen. Im Fokus ihrer Forderungen steht die volle Anrechnung aller geleisteten Stunden – insbesondere der Morgenpause, die sie als Teil ihrer pädagogischen Arbeit sehen. Diese Forderungen entstanden als Reaktion auf eine Anweisung des kantonalen Bildungsamts, die seit 2021 eine Kürzung der Unterrichtsstunden und damit eine Lohnkürzung zur Folge hatte.
Chronologie der Ereignisse
Im Februar 2022 begann der Protest in der Gemeinde Wettingen, wo den Kindergartenlehrpersonen mitgeteilt wurde, dass sie einerseits 50 Minuten länger pro Woche arbeiten müssten und andererseits ihr Lohn um 3,6 % gekürzt werde. Der Grund: Die Aberkennung der 28. Lektion durch das kantonale Bildungsamt. Trotz eines Protests in Form eines Briefes an den Gemeinderat blieb die Entscheidung bestehen. In der Folge breitete sich dieses Problem auch in anderen Aargauer Gemeinden aus.
Daraufhin formierte sich die Gruppe „Wir sind 100 Prozent“. Zwölf Lehrpersonen wandten sich an die Kantonale Schlichtungskommission. Diese empfahl, die Aufsicht während der Morgenpause auf ihren pädagogischen Wert hin zu überprüfen und neu als Unterrichtszeit anzurechnen. Da diese Entscheidung jedoch politisch geregelt werden muss, konnte die Schlichtungskommission keine endgültige Lösung herbeiführen.
Petition für die Anerkennung der 28. Lektion
Gemeinsam mit dem LSV und dem VPOD lancierte die Gruppe eine Petition, die die Anerkennung der 28. Lektion fordert. Diese Petition wurde von 1565 Personen unterzeichnet, die im Aargauer Kindergarten tätig sind, darunter Lehrpersonen, DaZ-Lehrpersonen, schulische Heilpädagog*innen und Klassenassistenzen.
Die Forderungen der Petition:
- Anerkennung der vollen 100%-Anstellung für Kindergartenlehrpersonen mit Klassenverantwortung.
- Sicherstellung, dass das volle Pensum durch die Arbeit an der eigenen Klasse erreicht wird.
- Verbindliche Regelung der Unterrichtsdauer am Kindergarten durch den Kanton.
Die Petition wurde am 23. Juni 2023 dem Aargauer Regierungsrat übergeben. Leider zeigte sich die Regierung nicht bereit, die Forderungen zu erfüllen.
Weiterer Verlauf
Trotz des ablehnenden Regierungsbescheids ist der Kampf noch nicht zu Ende. Die Gruppe „Wir sind 100 Prozent“ wächst weiter, und auch Kolleg*innen aus anderen Gemeinden schliessen sich dem Protest an. Der VPOD unterstützt die Gruppe nun juristisch.
Aufruf zur Unterstützung
Der VPOD steht weiterhin hinter den Forderungen der Aargauer Kindergartenlehrpersonen und ruft dazu auf, die Gruppe in ihrem Einsatz für eine faire Anrechnung ihrer Arbeitszeit und eine gerechte Entlohnung zu unterstützen. Jede Stimme zählt!
Wer sich solidarisch zeigen möchte, kann den Newsletter der Gruppe abonnieren oder sich aktiv in die Gruppe einbringen. Auf dieser Website sind weitere Infomationen dazu zu finden.
Setze ein Zeichen für Gerechtigkeit und unterstütze die Forderungen der Aargauer Kindergartenlehrpersonen!