Der Wert unserer Arbeit

In einer trockenen Mitteilung informierte der Verwaltungsrat der KSA AG, dass die im November 2018 in Aussicht gestellte Lohnrunde von 1% nach dem Budgetbeschluss nur noch 0.5% betragen wird. Ziel sei ein ausgeglichenes Budget.

Da die Lohnrunde grossmehrheitlich mit den Mutationsgewinnen alimentiert wird, wäre die Belastung des Budgets 2019 sehr gering. Bei einer GAV-Lohnsumme von rund 245 Mio. CHF würde eine 1%ige Erhöhung dem Betrag von 2.45 Mio CHF entsprechen. Aktuell wird davon ausgegangen, dass ca. 0.5% durch Mutationsgewinne, also 1.225 Mio CHF, zur Verfügung gestanden hätten. Damit hätten 1.225 Mio CHF für das Jahr 2019 für die Durchführung der Lohnrunde budgetiert werden müssen.

Mit der geplanten Lohnrunde von 0.5% werden nur noch 1.225 Mio CHF benötigt. Für die Lohnrunde 2019 wird kein zusätzlicher Betrag budgetiert. Das Gesamtbudget für 2019 schliesst mit einer „schwarzen Null“, einem Überschuss von 800‘000 CHF. Damit fehlen nur 425‘000 CHF!

Warum wird dieser Betrag bei einem geplanten Umsatz von über 650 Mio CHF nicht für die Lohnrunde budgetiert und eingesetzt?

Das KSA ist mit seinen Anstellungsbedingungen nicht mehr konkurrenzfähig. Das KSA ist eines der grössten nichtuniversitären Spitäler der Schweiz und ist damit auf hochspezialisiertes Personal angewiesen.

Unter demselben GAV stehen auch das Kantonsspital Baden und die Psychiatrischen Dienste Aargau AG. Beide Häuser haben ihre Arbeitsbedingungen bereits einseitig verbessert (Urlaubsregelungen, Gewinnbeteiligungen, Umweltboni, höhere Lohnrunden, besser BVG-Vorsorgepläne) Der Kanton Solothurn zahlt seinen Spitalmitarbeitenden deutlich mehr Lohn. Der GAV der Basler Spitäler kennt deutlich bessere Leistungen bei der Freistellung infolge Elternschaft, die Möglichkeit von Sabbatical-Urlauben, die privaten Spitäler subventionieren z.B. Versicherungsprämien.

Warum werden diese Bedingungen ignoriert? Warum wird vom VR absichtlich nicht aktiv dagegen gearbeitet, damit dieser Prozess nicht noch mehr ins Negative dreht?

Das KSA steht vor grossen Bauvorhaben, die geplant und realisiert werden müssen. Der grosse Knackpunkt ist die Finanzierung. Um bei den Vertragsverhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben, sind für Kreditinstitute und Geldgeber, Budgetplanungen, Jahresrechnungen und Businesspläne wichtig. Offensichtlich gelingt es nur mit einer Kürzung der Lohnsumme für das Personal eine ausgeglichene Rechnung zu präsentieren.

Warum müssen die Mitarbeitenden des KSA mit einem Lohnverzicht diese Neubauvorhaben mit finanzieren?

Unter diesen Bedingungen wird sich die schon angespannte Personalsituation weiter verschärfen, das KSA ist nicht mehr attraktiv als Arbeitgeber. Damit wird der Stress beim verbleibenden Personal weiter zunehmen, was wiederum zu einer erneuten Abwendung vom KSA als Arbeitgeber führen wird.

So kann es nicht weiter gehen!

Wir erwarten vom VR, dass dem Umstand der verschärften Konkurrenzsituation endlich Rechnung getragen wird. Die Mitarbeitenden erwarten zumindest, dass die versprochenen Gelder für die einprozentige Lohnerhöhung und für die seit fast fünf Jahren überfälligen Gelder zur Ausgleichung der Senkung des Umwandlungssatzes der Pensionskasse sofort zur Verfügung gestellt werden. In Baden und Königsfelden wurden die Massnahmen zur Abfederung des Umwandlungssatzes längst umgesetzt, nur im KSA angeblich auf Grund der Angst vor Repressionen von Seiten des Kantons seit 2014 nicht. Dabei hat der Kanton als Arbeitsgeber für seine Staatsangestellten selber Massnahmen zur Abfederung des Umwandlungssatz längstens umgesetzt! Den KSA Mitarbeitenden dagegen gehen bis heute hier Jahr für Jahr Zins und Zinseszinsen für die Altersvorsorge verloren!

Künftig erwarten wir, zum einen dass der im GAV vorgesehene Richtwert zur Pflege des Lohnsystems von 1.5% akzeptiert wird und die dafür notwendigen Gelder zur Verfügung gestellt werden. Und zum anderen ist die aufgelaufene Teuerung (aktuell 1,2 %) in Form einer generellen Lohnerhöhung auszugleichen.


An alle Mitarbeitenden des Kantonsspitals Aargau - unterstützt unsere Petition!

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01.01.2019 Petition Kantonsspital Aarau: Der Wert unserer Arbeit PDF (35.9 kB)
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